wahrnehmungsfenster

"unser" stück:

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ich finds wunderschön, ein stück von einem kunstwerk zu haben, das selbst wieder ein kunstwerk ist, und zwar in zweierlei hinsicht.

einserseits als artefakt selbst, na ja gut, nur ein fleckchen gehäkelte wolle, könnte man sagen, aber nein: sonne und wind und regen eines ganzen sommers nicht nur überstanden habend, sondern durch diese klimatische patina zusätzlich gezeichnet und verfeinert, weil die gelbe wolle nun nicht mehr nur gelb, sondern gelb gewolkt ist, falls man versteht, was ich damit meine. "ungleichmässig ausgeblichen" könnte man es auch nennen, das kann aber mit "gewolkt" nicht mithalten, darum.

andererseits ist das fleckchen (eigentlich zwei, weil lila und gelb) in der hinsicht ein kunstwerk, als die liebe frau seemuse den zerzausten lappen, den man in der abfolge der bilder der plakatwandabnahme betrachten kann, nicht einfach weggeworfen hat, als vielmehr das zu tun, was sie auch in ihren bildern so wunderbar macht: die dinge in zusammenhang zu bringen, indem sie sie in einzelteile zerlegt. so hat sie aus strickmüll seelenbalsam gemacht und verkauft die reste, die es in dieser hinsicht ja gar nicht mehr verdienen, so bezeichnet zu werden, zu gunsten einer kinderhospiz-einrichtung. ich weiss nicht, ob sie eine sekunde daran gedacht hat, dass sie mit dieser aktion kaufkraft von ihrem sonstigen angebot in ihrem weihnachtsmarkt abgezogen hat. wenn doch, dann hat sie es nicht nur in kauf genommen, sondern wiederum nein: so hilft man im besten caritativen sinn.

und hätte ich ein stück miro zu hause, dann hätte ich weniger freude damit. das ist mal sicher.