lieber enzo(o:
dinos waren gestern, heute haben wir im BGLD das da:
du erwartest jetzt keine animierte graphik zu diesem thema wie ich eine zu deinen weingartenerntemaschinendinos gemacht habe. das würde vielleicht ein bissl ungustiös ausfallen.
allerdings fangen die gedanken schon zu kreisen an, wenn man die worte biogas, energie und kühe kombiniert. gerade zwei tage in der therme st. martin bei euch im burgenland verbracht habend stelle ich mir vor zum beispiel vor, wie das gebäude von wiederkäuenden rindern, die allesamt einen schlauch aus dem hinteren ende ihres verdauungstraktes hängen haben, umringt wird; diese schläuche sammeln sich in einer dicken gasleitung, die zu einem brenner führt, der dem thermalwasser die restlichen zwei grad zuführt, um das zahlende publikum so richtig zu entspannen. für die extremmüslis ist vorstellbar, dass die sprudelbecken nicht bloss mit luft, sondern mit den ruralen abgasen belebt werden. wem das nicht bio genug ist, dem ist echt nicht zu helfen.
oder, um es putin mal so richtig zu zeigen, könnten die gase aller westeuropäischen rinder gesammelt und durch die nagelnaue ostseegasleitung nach russland zurückgepumpt werden - die kremlmauern werden olfaktorisch zerbröseln. so wird sich kuhdung als schrecklichere waffe zeigen als die atombombenarsenale des kalten krieges. wenn reagan das gewusst hätte!
Die burgendländischen Kühe als die neuen Atomkraftwerke Österreichs.
im jahr 1978, haben wir österreicher es energiepolitisch besser gewusst, ohne zu wissen, worum es eigentlich ging. als nach der errichtung des atomkraftwerkes zwentendorf die diskussion um die inbetriebnahme losbrach, frugen wir als schüler, damals 17, mit itt-schaub-lorenz-cassettenrekorder und mikrophon bewaffnet, passanten in den strassen, die damals noch keine fussgängerzonen waren, nach ihrer meinung zur atomkraft. da war allerlei skurriles zu hören, unter anderem, achtung, o-ton: "der atom ist sowieso gefährlich, des brauchma net!" da der österreicher gefahr nur liebt, wenn sie ihn nicht selbst betrifft, mal abgesehen vom sonntagsschnitzel gefolgt von der malakoff-torte, entschied man sich per volksabstimmung gegen die inbetriebnahme, mit einer sehr knappen mehrheit von 50kommairgendwas prozent. in den folgenden jahren wurde das ergebnis nicht gross gefeiert, zu schildbürgerlich erschien selbst dem volk die errichtung einer 8 milliarden schilling teuren industrieruine. (nach heutigem geld bloss ein paar hundert millionen euro. pfah! taschengeld!), 1986 tschernobyl. plötzlich hatten es alle schon immer gewusst: der atom ist noch viel gefährlicher als geglaubt! die endgültige bestätigung dann fukushima. mir san ned nur mir, sondern auch vorreiter in sachen energiepolitik. immer schon gewesen, quasi!
heute stehen wir vor biogas-öko-energie-kühen und wissen auch nicht genau, was das ist. gefährlich scheint das ja nicht zu sein. zumindest nicht so gefährlich wie der atom. drum könnten wir ausnahmsweise auch einmal dafür sein.
schwebte bei diesem Gedanken auch erinnerlich an mir vorüber. Mir schienen die Österreicher seinerzeit allerdings vernunftgesteuert, wenn ich mir dessen auch nicht unbedingt sicher war.
Sie werden doch nicht etwa ein Nestbeschmutzer sein?
aber gerne doch sogar bin ich das!
vernunftgesteuert? herr stubenzweig, ich bitte sie! wann wird je irgendwas vernunftgesteuert entschieden, noch dazu in österreich?
die befürworter hatten zum grossen teil doch genau so keine ahnung wie wir gegner! ich weiss, warum ich bei der abstimmung dagegen war: weil es in den (linken) kreisen, in denen ich verkehrte, die "richtige" meinung gewesen ist. man hatte gegen atomkraft zu sein, und um dieses wissen zu kräftigen las man die "fach"literatur, die einem dazu empfohlen wurde, über die böse atomlobby, die risiken, die (bis heute) ungelösten endlagerungsprobleme, all den scheiss, der diese form der energieumwandlung bis heute umgibt. heute ist es leicht, gegen atomkraft zu sein. damals war ich auch schon dagegen, wie ich meinte aus sachlichen gründen, aber ich fürchte, dass ich damals dafür gewesen wäre, wäre meine politische peer-group auch dafür gewesen. nun soll man ja bekanntlich nciht von sich auf andere schliessen, es kann durchaus sein, dass man ganz alleine ist als politischer trottel, aber ich glaube das nicht. man trifft im idealfall entscheidungen, oder glaubt es zumindest, aufgrund der informationen, die einem zur verfügung stehen. davor stehen aber viele entscheidungen, welche informationen man an sich heranlässt. und das lächeln der hübschen frau auf der plakatwand, die für atomkraft wirbt. und die tränen auf den wangen des kindes auf der plakatwand daneben, die gegen atomkraft wirbt.
am wochenende, und der erheiterte mich dermassen, dass ich laut lachend erwachte und ihn sogleich meiner weniger begeisterten nebenbeischläferin erzählen konnte, so dass er nciht in nächtlichträumerische vergessenheit geraten konnte. ausserdem hatte er mit seltsamen tieren zu tun, und darum passt er auch hierher. also, der traum:
meine weltbeste und ich wohnen augenscheinlich am meer, und zwar dergestalt, dass man von der terrasse direkt ins phtalogrün springen kann (ein meer anderer farbe kommt nicht mehr in frage, nicht mal im traum, sozusagen) und zwischen uns wuselt ein einjähriges kind umher, das sich mit der zeit als unseres, also auch meines, herausstellt. mich wundert im traum weniger, dass da noch ein kind ist, von dessen geburt ich augenscheinlich nichts bemerkt hatte, als dass es einen schwarzen anzug trägt, dazu edle schuhe, budapester aus weichem leder, die dichten haare mit brillantine nach hinten geklebt, eine elegante krawatte um den hals. meine frage, warum der kleine einen schwarzen anzug trägt, beantwortet meine frau, als wäre es das natürlichste auf der welt, dass unser jüngster eben keine babykleidung tragen möchte, er fühle sich im schwarzen anzug am wohlsten, daher hätte er auch einen kasten voll davon, was notwendig wäre, weil die kleinen sich ja ständig schmutzig machen.
während wir also auf der terrasse vor dem meer sitzen, ich in badehose und oben ohne, sohnemann im schwarzen edelknitter, bemerke ich, dass vor einer mauerritze ständig bewegung ist, als würde dort ungeziefer aus und einkrabbeln. bei näherem hinschauen sehe ich, dass es sich nciht, wie zuerst angenommen, um kakerlaken oder dergleichen handelt, sondern um zebras, giraffen, krokodile und anderes, vorwiegend afrikanisches getier im miniformat, also ca 2 cm gross, das immer wieder aus der mauerritze heraus und wieder in sie hineinströmt, wenn man sich ihm nähert. anscheinend haben die kleinen wildtiere aber mehr vertrauen zu einem anzug- als zu einem badehosenträger, und so gelingt es unserem sohn immer wieder mal, ein tierchen zu fangen und in eine schachtel zu geben. als er seiner meinung nach genug gesammelt hat, kommt er zu mir und zeigt stolz seinen fang. ich weiss nicht genau, ob ich mich über meinen anzugtragenden kleinwildjäger freuen soll, da schnappt er ein zebra, steckt es in den mund, zerkaut es genüsslich und hält mir ebenfalls eines vor den mund. da mir seine zarte kinderseele wichtiger ist als das artenschutzabkommen, das diese tiere eigentlich schützt, von dem ich im traum aber ohnehin nicht sicher bin, ob es auf die miniaturausgaben dieser tiere anzuwenden ist, beisse ich ebenfalls in das zebra: interessanter weise schmeckt es nach himbeere. die anderen tiere haben ebenfalls fruchtgeschmack, ananas, erdbeere, banane und so weiter. als ich nach einem mit ingwergeschmack frage, hält mir der sohn ein krokodil hin, und es schmeckt tatsächlich danach. durch den fruchtgeschmack stellt sich die frage nciht, ob die tiere eigentlich leiden, wenn man in sie lebendigen leibes hineinbeisst, schliesslich bewegen sie sich fröhlich hin und her, während man sie in den mund schiebt. als die schachtel leer ist, fragt sohnemann mit den augen, er kann anscheinend noch nciht sprechen, ob er noch tiere holen soll, was ich verneine. da fängt er zu weinen an, kramt in seinen hosentaschen, zieht einen autoschlüssel, den ich nicht kenne, hervor, und wirft ihn im weiten bogen ins meer.
an dieser stelle bin ich dann laut lachend aufgewacht.
Alleine die «Nebenbeischläferin» verdient einen Preis für Wortschöpfungen. Ich möchte Ihren köstlich nacherzählten Traum gerne in «weiterblättern» setzen. Darf ich? (Eine kurze biographische sollte beim zweiten Mal hinzugefügt werden; per eMail?)
Ich täte den Text gerne in die alte Rechtschreibung überführen, die die dort gepflegt wird.
Sollte der Herr mir mein Ansinnen bewilligen, da stünde mir der Sinn danach, das BasilikumPesto-Gemäldchen darüber zu setzen, das sich in meinem Bewahrfundus befindet; es wirkt so träumerisch. Sie wissen, welches?
Bittebitte.
ihnen, lieber hr. stubenzweig, hiermit die generallizenz, obig angefragtes und auch sonst jedwedes hier oder bei ihnen (gemeint sind die blogs) von mir abgesondertes in deutscher alter oder neuer, mitelhochdeutscher oder kisuahelischer rechtschreibung, in finnischer übersetzung und auch in hiero-mitoderohnegefühls-glyphen ohne weitere nachfrage auf jedem ihnen in schreibmodus zur verfügung stehenden blog mit bildern ihrer wahl unter nennung meiner urheberschaft und verständigung meiner person zu verbreiten, bis der widerruf erschallt, womit aus heutiger sicht nicht zu rechnen ist, aber sicher ist sicher. kreuzen sie bitte hier O an, wenn sie damit einverstanden sind.
Kommt in die Sammlung.
Nun warte ich noch auf die werte Seemusen-Antwort.
dürfen, herr stubenzweig.