soll man
wegschauen wenn man ein totes Tier sieht?





sid am 20.Mai 10  |  Permalink
Zuerst abfotografieren. Ich glaub, es gab mal ein Blog, das diese Fotos gesammelt hat. Order waren es versch. Blogs, die je nach Auffund präsentiert haben (weiß nimmer).

Frau Jette hat öfters mal Getier (tot & lebendig). Ich hab vergessen wer noch. Hach.. vltt der Herr Cabmann, - vllt fällts mir noch ein.

dhonau am 21.Mai 10  |  Permalink
weg-
schauen kann man nur, wenn man zuvor hingeschaut hat. und das wegschauen, das hat wohl eher zur folge, daß einen das "bild" nicht so schnell verlassen wird. wer wegschaut tut das wohl nicht, weil er oder sie zu sich gesagt hat: jetzt schau mal weg. das wegschauen heißt wohl auch, etwas nicht aushalten zu können. daran gibt es ja zunächst nichts zu ritteln. das ist so (gewesen). es bleibt vielleicht übrig ein "parallel"-empfinden von einer notwendigkeit, bei der angelegenheit lieber länger geblieben zu sein oder noch zu bleiben (gedanklich).
die größere schwierigkeit als der tod ist wohl das sterben — und an das ende aller sätze zu gelangen. vielleicht reden manche menschen wie meiner einer so unaufhörlich, weil sie gerade dieses aufhören alles sprechens fürchten. sie reden und reden und reden, bis sie merken, daß alle gegangen sind, vielleicht gar in das große schweigen, wo letztlich wir alle unser ende finden werden.
diese vielsprecher müssen dann andauernd bei ihren mitmenschen sich entschuldigen, daß sie über alles hinwegreden. also: ich entschuldige mich in meiner schrecklichkeit

uma devi am 21.Mai 10  |  Permalink
Warum wegschauen? Gehört zum Leben... Tausende tote Tiere werden jeden Tag gegessen, die verpackten Filets im Supermarkt sind auch tote Tiere, nur ohne Augen....

dhonau am 21.Mai 10  |  Permalink
weg-
schauen gehört auch zum leben, nicht wahr. (ebenso wie die individuen, die probleme nur aus der zeitung kennen)
;-)

seemuse am 21.Mai 10  |  Permalink
[Ich bin froh, so manches Problem nur aus der Zeitung zu kennen (und denke mit oft genug: was bringts mir, Dinge zu wissen - nein, von Dingen zu lesen - die ich weder beeinflussen geschweige denn ändern kann. Ich finde das belastend)]
weg..schauen..
Herr Dhonau hat den Punkt getroffen, worum es mir ging: „etwas nicht aushalten können“ .
ich habe die Fotos dieses Vorgerls hergezeigt (weil ich mit dem Gedanken spiele diese Fotos zum Thema zu machen) und es fiel der Satz „das kann ich nicht lange anschauen“.
Und da ging es nicht um das Foto, das ich letztendlich in den Blog stellte, sondern um dieses:

Genick gebrochen, aufgeblähter Bauch, das ist schon starker Tobak.
Trotzdem: Ich sehe zuerst die Ästhetik, finde es wunderschön(ja, doch) erst später kommt das Mitleid mit diesem armen Wesen gefolgt von der (oft selbstzerfleischenden) Vorstellung des Leidens, der Angst, des Sterbens. Tot s e i n ist dann schon Erlösung.
Ein Stück Fleisch, sauber eingepackt in echte Lebensmittel Folie, ist da nichtmal mehr ein Tier ohne Augen, es ist nurmehr Mittel zum Zweck .

(edit)PS: das Tier lag auf einer Bushaltestelle. Tage später kam ich wieder vorbei..es war plattgetretenund nicht mehr als das erkennbar, was es mal war

sid am 22.Mai 10  |  Permalink
Aber ist es nicht so, daß solche Bilder uns manchmal dann, das was wir haben wieder mit eine wenig mehr Freude und Aufmerksamkeit betrachten?

So ein Bild auf meiner Speisekarte würde ich nicht gerne sehen wollen, aber ich finde nichts anstößigen daran - ganz im Gegenteil. Den meisten Kuckucks-Stiefgeschwistern ergeht es so. Natur ist nicht lieb und mit Rüschen.

Ich finde das Bild, wenn man mal all die Gefühle wegläßt, sehr gut.

seemuse am 22.Mai 10  |  Permalink
Sie sprechen mir aus der Seele!