post von ganz weit her
persönliches.

da ich nicht weiß,
wo du grad bist,
ob du meine e-post erhälst,
wo ich haptische post hinschicken soll,
hier ein gruß von mir in die weite welt.
vielleicht begegnet ihr euch ja! (-:

und dann noch das:
(besondere obacht auf min00:50)


und das da auch noch:
http://www.sagesfous.com/

gruss von der seemuse




enzoo am 21.Aug 12  |  Permalink
diese figuren
scheinen ja deinen bildern entsprungen zu sein - du solltest tantiemen verlangen! :-)

ich war einmal ein oktopus. das kam so: die pädagogin, die meinen sohn im kindergarten betreute, versuchte gerne die kinder dazu zu bringen, etwas im anderen licht zu betrachten, dinge von hinten anzusehen, rollen zu vertauschen. und so ermunterte sie uns eltern dazu, für die kinder ein theaterstück einzuüben und aufzuführen anstatt wie üblich die kinder für die eltern spielen zu lassen. die meisten der eltern kannten sich schon von kontakten der älteren kinder in der siedlung, wir waren insgesamt ein kontaktfreudiger haufen mit einigen kreativen köpfen darin, und so machten wir uns ans werk: stück aussuchen ("der regenbogenfisch"), ein wenig daran herumdichten, zwei begeisterte und begeisternde mütter nähten fantastische kostüme mit tausenden pailletten daran, ein profimusiker schrieb neue töne zu den liedern - ein riesenspass, der sich über mehrere monate zog. seltsamer weise kam man bei der rollenverteilung einstimmig (ohne meine eigene allerdings) überein, dass ich den oktopus spielen sollte, es mag wohl daran liegen, dass mein schon damals kahler kopf am meisten von allen beteiligten an den vorderteil dieses kopffüsslers erinnerte. da ich ja auch gern was besonderes sein möchte, war ich froh nicht irgendein fisch aus dem schwarm zu sein (die hauptrolle, also den regenbogenfisch, mimte eine zarte mutter mit auch ausserhalb der rolle elfenhaften bewegungsmustern), nahm die rolle begeistert an und bereitete mich auf meinen grossen auftritt vor. ich hockte während der aufführung in einer höhle, deren gerüst durch aufeinandergestapelte und ineinander verkeilte kindersessel wackelig konstuiert und mit grauen und grünen decken einer felsenoptik zugeführt wurde, und dadurch, dass der oktopus ja recht spät an die reihe kommt, schliefen mir meine notgedrungener massen zusammengefalteten beine ständig ein, um immer wieder mit einem juckenden zittern aufzuwachen, wenn ich doch wagte mich in meinem unterschlupf ein wenig zu bewegen. aber "alles für die kunst", dieses motto galt natürlich auch für mich.

als dann mein kurzer auftritt kam, steckte ich meinen kopf, auf dem aus gründen, die ich heute nicht mehr nennen kann, eine bergsteiger-kopflampe leuchtete und mit um den hals gehängten oktopus-tentakeln, welche von den handarbeitsbegabten müttern gefertigt worden waren, aus der höhle und donnerte mit möglichst tiefer stimme "ich habe dich schon erwartet! die anderen fische haben mir schon von dir erzählt!" - und zwar anscheinend so furchterregend, dass die kleineren der kinder derart erschraken, dass sie sich heulend in den schoss der elternteile verkrochen, die nicht direkt aktiv am theatergeschehen beteiligt waren. wir hatten das genau so geprobt gehabt, und niemand hatte bedenken geäussert, dass die reaktion der kinder derart erschrocken ausfallen könnte. jedenfalls aber mussten wir unterbrechen, ich kroch aus der höhle heraus, nahm stirnlampe und oktopus-tentakel ab, damit die erschrockenen kinder sähen, dass nur ich es war, einer der väter, die sie vom abholen der kinder und vom spielplatz kannten. danach verkleidete ich mich wieder, quälte mich zurück in die höhle und das stück konnte ungestört zu ende gehen. wir ernteten übrigens viel applaus, sowohl von den kindern als auch von den eltern und anderen pädagoginnen.

in der folge bat mich manchmal ein kind, wenn es mich im kindergarten sah "kannst du bitte den oktopus machen?", und ich erfüllte diesen wunsch gerne, aber schon etwas leiser. irgendwann blieben diese bitten dann aber aus, und auch vom burgtheater erreichte mich nie ein ruf, um in die fusstapfen von klaus maria brandtauer zu steigen.

jean stubenzweig am 21.Aug 12  |  Permalink
Ach.
Klaus-Enzoo Brandtauer.

seemuse am 21.Aug 12  |  Permalink
ach enzoo,
es ist so schade, dass deine wunderbaren kommentare in meinem block versauern.
mache dir endlich einen eigenen, wo deine geschichten dann in vollem glanz erstrahlen können!

jean stubenzweig am 21.Aug 12  |  Permalink
Zu begrüßen
wäre das durchaus. Eigentlich. Denn was mache ich dann ohne diese Kommentare?

seemuse am 21.Aug 12  |  Permalink
och,
denken Sie doch nicht so egoistisch!

enzoo am 22.Aug 12  |  Permalink
so mag ich es.
natürlich mag ich es so, man lobt meine geschichten. darüber freue ich mich, und sollte jemand andernorts andernfalls anderes behaupten, dann behaupte ich zurück, dass das koketterie ist. jede/r freut sich, wenn er/sie gelobt wird. das ist nichts böses. obiges in einem wort zusammengefasst: danke.

aber auch gleich das widerwort: nein, ich werde keinen eigenen blog eröffnen. ich habe natürlich darüber nachgedacht, habe aber auch schon blogs gelesen, und nicht in geringer anzahl, die vor inhaltsleere nur so übergehen. es bedarf, um einen blog zu führen, nicht nur des willens, dies zu tun, sondern auch etwas, was man anderen zu sagen oder zu zeigen hat. frau seemuse und herr stubenzweig etwa sind dafür herausragende beispiele. wenn ich mit der dame beginnen darf: ein bild sagt mehr als tausend worte, man kennt das ja. nur bei frau seemuse ists nicht nur ein bild, sondern oft eine bilderschwemme, in der man eindrucksmässig nur so baden gehen kann, auch wenn das beileibe nicht immer erfrischend ist. das kleinste gekritzel ist voller andeutungen und doppeldeutigkeiten, so wie ihre grossen bilder durch mehrfaches übermalen sozusagen einen 3D effekt erzeugen, wenn nicht sogar einen 4D effekt, weil man oft auch die zeitliche komponente erkennen kann. ich hör schon auf mit diesen schlechten kino-vergleichen. herr stubenzweig macht das gleiche mit der sprache, er kreist ein, stellt antithesen auf, mäandert, ufert aus, behält dabei aber meistens den kompass im auge, nur manchmal scheint er ein wenig die orientierung zu verlieren, aber was macht das schon, schliesslich wurden so die aussergewöhnlichsten weltgegenden entdeckt.

wieder ein versuch zu kürzen: sie beide haben etwas zu sagen.

mein blog bliebe wohl leer( daher müsste ich auf angebote von suchmaschinenoptimierern eingehen, um verkehr auf meine seite zu ziehen). ich brauche, um etwas zu erzählen, ein a propos, einen kristallisationskeim, der von aussen kommt, es reicht oft ein wort oder ein bild, wie etwa das vom oktopus. dann kann ich eine kleine geschichte dazu erzählen und ich freue mich wenn mir das so gelingt, dass es gefällt und ich freue mich darüber, wenn ich das auf ihren blogs machen darf (siehe oben).

also lassen wir einfach alles beim alten. das ist nicht immer das schlechteste, was man tun kann.

seemuse am 22.Aug 12  |  Permalink
schön&gut,ABER
..ich bleibe dabei, du gibst so wunderbare geschichten aus deinem leben zum besten, die sollten in einem ganzen gesammelt werden und nicht in alle (kommentar)winde verstreut werden

und danke für die blumen, ich binde mir einen kranz damit (:

jean stubenzweig am 23.Aug 12  |  Permalink
Aus Apfelblüten
flocht er einen Krahanz. Der Klaus-Enzoo Brandtauer. Auch mir, der darin sich übt, kein Egoist zu sein, der sich den Anschein gibt, Altruist werden zu wollen, um letztendlich zu mehr Ansehen zu gelangen, der hin und wieder seinen Kompaß verlegt und dann einen benötigt, um ihn wiederzufinden. Auch danke.

Ein Angebot möcht' er ihm machen. Da liegt ein Schneewittchen so blaß in seinem Sarg, ein Rudiment eines einstigen Kollektivs, das einst gegründet ward von einer Horde Solisten, jeder für sich Einäugiger unter Blinden, also lauter primusse inter pares, das wachgeküßt werden möchte als Schrein, entstanden als Zeitung und nun dahindarbend als digitalisiertes Archiv ehemaliger Frischlinge. Hier könnte er sich ausschreiben, so er's denn mögen tät': im einst hochgelobten und dann doch verblichenen Blatt. Ehemalige haben sich zu Wort gemeldet und wollen's neu, digital beschriften. Es wäre eine Gelegenheit. Da's viele sind, die streuen, könnt' er ohne Aufsehen seine Blüten verbreiten. Ich würd' ihm einen Schlüssel geben für den ungehinderten Eingang ins Serail.

smashingcrow am 23.Aug 12  |  Permalink
**
ich bin einem gruß begegnet, in innbsruck ...
und es war ein besonderer gruß ...
und dankeschön für die links, die erinnern helfen (.

wieder zuhause, dir zuwinkend,
d. s.