wahrnehmungsfenster

...vor einem Jahr kannte diese Gruppe noch kein Westeuropäer.

das burgenland-tv über deine initiative berichtet, kann ich natürlich nicht hintanstehen.

dass herr putin durch seinen ukas während des gerichtsverfahrens, man möge die drei frauen nicht allzuhart bestrafen, nicht nur bewirkt hat, dass die drei damen "nur" zwei jahre ausgefasst haben statt möglichen sieben, sondern das russische staatssystem und dessen gerichtsbarkeit und dessen abhängigkeit von der politischen elite bloss gestellt hat, wird er so nicht gewollt haben. aber grosszügige gönnerhaftigkeit ist nicht nur dort im osten oft demaskierend. dass er und natürlich ursprünglich "pussy riot" eine diskussion (wieder) in gang gesetzt haben, wie gross der einfluss der kirche, gleich welcher katholischen oder auch nicht katholischen richtung auf die staatssysteme unserer welt und ob das wirklich gut ist, ist zu begrüssen. so gesehen sind "pussy riot" opfer einer umgekehrten christenverfolgung.

bei aller tragik, die die drei jungen frauen nun erleben, zwei jahre russisches gefängnis sind vermutlich kein honiglecken, muss ich bei der kampagne "free pussy riot" doch immer lächeln. nimmt man "free" nämlich nicht als verb sondern als adjektiv, dann kann man es als "kostenlosen muschi-aufstand" übersetzen, was auch impliziert, dass es einen kostenpflichtigen muschi-aufstand gibt, was einen ja sofort zur prostitution einerseits und zu aristophanes' "lysistrate" andererseits bringt. "free pussy riot" ist also durchaus in kontinuität mit dem griechischen altertum zu sehen.